Jahresbericht ALTERNATIVAS e.V. und C.E.T.A. 2024 in Peru
Zu den von pro interplast finanzierten Projekten:
1. Projekt “Warme Mahlzeit”
Mit der finanziellen Unterstützung von pro interplast wurde 2022 eine kleine Küche auf unserem Projektgrundstück in Cajamarca gebaut, mit dem Ziel, den Kindern und Jugendlichen mindestens ein warmes Mittagessen wöchentlich anbieten zu können. Noch im Herbst 2022 konnte der “Comedor
C.E.T.A.” (“Speisesaal C.E.T.A.”) an den Start gehen. Dank der Folgespenden 2023 und 2024 ist er mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Projektarbeit geworden.
2. Projekt “Aufklärung”
Dank der Spende von pro interplast konnten wir 2022 die Basis für eine kontinuierliche, die Projektarbeit von C.E.T.A. begleitende sexualpädagogische Arbeit schaffen, die sich seitdem gut etabliert hat. In Kooperation mit der Frauenklinik Familia Sana finden regelmäßig offene Gespräche mit den Jugendlichen des Projektes statt: Mitarbeiterinnen der Klinik kommen zu C.E.T.A. oder Rita nimmt die Mädchen und jungen Frauen mit in die Klinik, wo sie neben dem Gesprächsangebot die Möglichkeit für notwendige Untersuchungen haben. Die Mitarbeiterinnen von Familia Sana unterstützen das Projekt ehrenamtlich, über das Budget von pro interplast konnten auch in diesem Jahr viele notwendige Verhütungsmittel, Untersuchungen und Behandlungen zur Verfügung gestellt werden. Vor allem die Gruppe der Mädchen und jungen Frauen, die das Angebot in Anspruch nehmen, ist weiter gewachsen: Sie erhalten Informationen, Beratung, Kondome und/oder Verhütungsspritzen und wo notwendig medizinische Versorgung. Rita konnte eine Hebamme für die kontinuierliche Zusammenarbeit gewinnen. Sie kennt die Jugendlichen aus dem Projekt mittlerweile gut und kommt einmal monatlich ins Projekt.
Als wir vor zwei Jahren mit dem Projekt angefangen haben“, erzählt Rita, „waren die Mädchen ziemlich nervös und verunsichert, weil ihre Partner
oft nicht wollten, dass sie verhüten. Jetzt erlebe ich viele von ihnen viel offener, es geht ihnen besser und sie freuen sich, dass sie für sich selbst
entscheiden können. Natürlich bin ich für die Männer dann oft die Böse, die ihre Frauen auf schlechte Ideen bringt... Aber wir arbeiten ja auch mit den Jungs, sie lernen, wie sie Kondome richtig benutzen – ich muss mittlerweile immer einen kleinen Vorrat in der Schublade haben!“, Rita lacht. „Es sind noch nicht so viele Jungs, die regelmäßig teilnehmen, aber ich glaube fest daran, dass es uns nach und nach gelingt, auch sie davon zu überzeugen, wie wichtig Schutz und Verhütung sind.“
Nicol, eines der Mädchen, die von Anfang an dabei waren, erzählt: “Ich hatte immer so viel Angst vor meinem Freund. Nie habe ich ihm gesagt, was ich
denke oder was ich tun wollte – ich hatte gar nicht das Gefühl, irgendetwas entscheiden zu können. Aber mit den Frauen im Projekt habe ich viel gelernt –ich liebe meinen Freund, aber er ist ein Macho, und ich will über mein Leben selbst entscheiden. Jetzt passe ich auf, dass ich nicht schwanger werde, weil ich Krankenschwester werden will – dafür lerne ich!”
Immer wieder wird in den Berichten deutlich, wie wichtig Unterstützung und Empowerment für die Mädchen und jungen Frauen im Projekt sind. Eine Praktikantin, die in diesem Jahr für drei Monate bei C.E.T.A. mitgearbeitet hat, schließt ihren Zwischenbericht mit ihren Gedanken dazu: „Was mich neben der Arbeit mit den Kindern und ihren teils sehr prekären Lebenssituationen am meisten berührte ist die Situation der Frauen. Erst seit ich hier war, ist mir klar wie wichtig das CETA auch für die Mütter der Kinder ist: als Ort des Austauschs und als ein Ort, wo ihre Kinder in Sicherheit sein und Bildung erfahren können. Aber vor allem durch Rita: sie ist Ansprechpartnerin für alle Arten von Problemen der Frauen, hilft an allen Ecken und steht immer mit wichtigen Ratschlägen zur Seite.“