Patienten vorgestellt für die geplanten Operation, sowie Empfehlungen für allfällige Therapien anschliessend Operation: Suprakondyläre Osteotomie links bei massiven X-Beinen bds. Im Rahmen einer nephrogenen Rachitis bei Niereninsuffizienz und Status nach Nieren-transplantation (Spenderin war die Mutter des Patienten). Bei diesem Patienten hatte ich bereits im 2012 eine gleichartige Korrektur mit Dr. Schchurovski quasi als ‚Modellfall’ durchgeführt. Ich war eigentlich ausserordentlich überrascht, dass nicht lägst die Korrektur auch links vorgenommen wurde. Die Schwierigkeit ist hier, dass kein Bildverstärker im Operationssaal vorhanden ist.
Das Projekt in Jalpaiguri besteht seit 2005 und wird von pro interplast Seligenstadt e.V. unterstützt. Die operative Versorgung von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten ist der Schwerpunkt des Projekts. Die konstanten lokalen Kooperationspartner sind die Hilfsorganisation Howrah South Point (HSP) und die britische Teegesellschaft Goodrick Group. Von wichtiger Bedeutung ist die Bereitstellung des Personals vor Ort. Sie werden von den Kinderheimen in der Zeit „freigestellt“.
Im vergangenen Jahr war HNO-für-Kamerun e.V. mit Unterstützung von pro interplast für insgesamt mehr als 8 Monate im Norden Kameruns aktiv. In dieser Zeit konnten mehr als 200 Patienten stationär im Hôpital Protestant in Ngaoundéré behandelt werden, dazu kamen mehr als 550 Patienten neu in unsere Ambulanz am gleichen Krankenhaus. Zusätzlich haben wir unseren Partner-Krankenhäusern in Rey Bouba, Garoua und Ngaubela noch einmal fast 100 Patienten konsultieren können. Es wurden insgesamt 228 Operationen durchgeführt, Notfälle wie auch geplante Eingriffe bei allen Arten von Erkrankungen im Bereich des Kopfes und des Halses.
Einsatz in Khandwa, Madhya Pradesh, Indien 7.11.-21.11.2015
Nachdem im vergangenen Jahr, trotz intensiver Bemühungen, kein Einsatz zustande kam, wurde Frau Dr. Barbara Dünzl dieses Jahr wieder mit ihrem 11 köpfigen Team in das St. Richard Pampuri Medical and Research Centre in Khandwa eingeladen.
Das Team aus Orthopäden, Handchirurgen, Anästhesisten sowie OP-Schwestern wurde vor seinem eigentlichen Arbeitsbeginn zunächst mit einer offiziellen Begrüßungsfeier willkommen geheißen. Hier gab es für sie gleich die erste Überraschung, da im Publikum mehrere ihrer früheren Patienten saßen.
Das Team: Jan Matussek (Orthopädie), Gisela Breindl (Handchirurgie), Rémy Zilliox von interplast France, Sabine Schatz, die Anästhesisten Franz Heger, Brigitte Kneidl und Barbara Dünzl sowie Jürgen Jäckle und das OP-Schwesternteam Maria Klonek, Anja Ziegler, Marianne Graber und Alexandra Baier
Einsatzbericht Madagaskar Dr. Gie Vandehult November 2015
Zurück zur Pfefferinsel
Frage: Was machen zehn Personen und 20 Aluminiumkisten morgens um fünf am Hamburger Flughafen?
Antwort: Sie fliegen zum 14. Mal nach Madagaskar, um dort zu operieren.
Frage: Warum?
Antwort: Weil sie, aller Schwierigkeiten zum trotz, sich der bitterarmen Bevölkerung Madagaskars verpflichtet fühlen und um denen, die sich auf der Schattenseite des Lebens befinden, etwas Sonnenschein zu bringen.
Madagaskar: viertgrößte Insel der Welt (mehr als doppelt so groß wie Deutschland) mit etwa 22 Millionen Einwohner. Es ist eines der ärmsten Länder der Welt. 93 % der Bevölkerung leben von weniger als drei Dollar am Tag. Ein staatliches Gesundheitswesen gibt es nicht. Kein Geld - keine Behandlung: Pech gehabt.
Anästhesie im SKM-Hospital Sankhu in Nepal im Oktober 2015, Dr. Marianne Ulmer
Yusuf Demir und ich kamen am Sonntag früh an, es blieb ein Tag, um uns alles anzusehen, die Narkose- und sonstigen Geräte, sowie den Bedarf an anästhesiologischen Material zu kontrollieren. In Saal 2 war ein Narkosegerät ausgetauscht worden durch ein wenig neueres Gerät, das leider nicht einwandfrei funktionierte und auch nicht mit dem Oxylog, einem Gerät, das Sauerstoff aus Raumluft produziert, zu betreiben war. Das war etwas schade. Das Krankenhaus war relativ gut belegt, vor allem viele junge Männer, querschnittgelähmt, mit Decubiti (offene Stellen durch Wundliegen). Einige dieser Männer waren in Saudiarabien gewesen, dort vom Arbeitsgerüst gefallen und zurückgeschickt worden. Einzelne Schicksale machten uns sehr betroffen.
Einsatzbericht Kongo - Goma, Juli 2015, Prof. Dr. Gottfried Lemperle
„Kirche in Aktion“ glaubt nicht nur an die Macht des Gebetes, sondern auch an das Wirken Gottes durch sie in der Welt. Man muss nur seine Talente dort einsetzten, wo sie dringend gebraucht werden. Zwanzig junge Christen aus Frankfurt brachen vom 21. bis 31. Juli. 2015 nach Goma im Kongo auf, um dort Schulen zu bauen, in ihnen Computer Labors einzurichten, und Erzieherinnen auszubilden. Mein Sohn Andi, Architekt, lud mich ein: Patienten und ein Hospital zu finden, sei kein Problem, und Thomas Biesgen aus Trier und Michaela Hladik aus Salzburg entschieden sich kurzfristig, mitzufliegen. Leider erhielten wir innerhalb von 3 Wochen kein Visum vom Kongo für einen Anästhesisten.
Kenia - Nairo, CHC-Einsatz Bericht von Dr. Dietmar Scholz
Vom 13.7. bis 16.7.2015 führten wir den inzwischen dritten CHC-Einsatz „Plastische Chirurgie“ in Kenias Hauptstadt Nairobi durch (CHC = Cargo Human Care). Zunächst waren wir wieder herzlich willkommene Gäste im Nazareth-Krankenhaus. Durch die beiden bereits durchgeführten Operationseinsätze am Nazareth waren uns sowohl die Strukturen als auch die handelnden Personen vertraut. Inhaltlich versorgten wir Haut-Weichteildefekte mit Hauttransplantationen, entfernten Keloide und Weichteiltumore. Die Arbeitsatmosphäre war wie immer außerordentlich freundlich, sowohl von Seiten der Anästhesie als auch der Schwestern war die Zusammenarbeit mit uns wunderbar.
29. Nepaleinsatz April 2015 1/3 Erdbeben - Danksagung, Dr. Sybille Keller
Am 5. April flog ich zum 29. Einsatz nach Nepal. Die erste Woche verbrachte ich mit Behandeln, Klärung diverser administrativer Tätigkeiten mit einem Vertreter des Gesundheitsministeriums und der Abwicklung des Kaufes einer neuen Zahnbehandlungseinheit im Sushma Koirala Memorial Hospital (SKM) in SANKHU. Im SKM bin ich seit 1999 tätig. Am 10. April flog ich mit meiner nepalischen Helferin und der mobilen Einheit an die indische Grenze, zum 7. Mal angefordert von der schweizerischen Organisation „Ganesha“, um 540 Schulkinder und 11 umliegende Dörfer zu versorgen.
Liebe Frau Stadtmüller, nachdem nun schon 2 schwere Erdbeben Nepal erschüttert haben, komme ich zu meinem angekündigten Bericht unseres Teams. Wie wir von Hein Stahl gehört haben, sind alle Mitarbeiter der SKM Hospitals unverletzt, allerdings sind einige von Ihnen nun obdachlos. Alle nach dem ersten Beben eingelieferten Patienten konnten innerhalb einer Woche versorgt werden. Dazu hat auch Dr. Gunnar Hanekop, der als einziger von unseren Team noch im Hospital war, wesentlich beitragen können, denn er war zu dieser Zeit der einzige Anästhesist im Krankenhaus.
Einsatzbericht im Iran, Dr. Dr. Ghassemi und Dr. Edelgard Fischer, (01. April bis 22. April 2015)
Im Iran wird die Spaltchirurgie von plastischen Chirurgen, Kinderchirurgen, HNOÄrzten und nur selten von Kiefer-Gesichtschirurgen durchgeführt. Es besteht kein einheitliches Vorgehen in Bezug auf den Zeitpunkt der Versorgung, auf die Zielsetzung einer zufriedenstellenden Funktion wie z. B. die Sprachentwicklung. So sind über Jahre hinweg schwerwiegende Komplikationen wie Kieferverkürzungen, Kiefereinengungen und Restöffnungen am Gaumen sowie uni- und multilokuläre Fisteln nach Gaumenverschluss entstanden.
Einsatzbericht Kodaikanal, Indien, Dr. Lutz Gruhl, März 2015
Was braucht es, um in einer der ärmsten Gebiete der Erde, im Süden Indiens, Menschen mit schwersten Narben, Beeinträchtigungen und Behinderungen neue Lebensqualität, Hoffnung und ein Lächeln zu schenken? Zwei plastische Chirurgen, eine Augenärztin, eine Chirurgin, zwei Anästhesisten, einen Anästhesiepfleger, eine OP-Schwester und eine Studentin? Zahlreiche Spenden in Form von Medikamenten, Verbänden und anderem OP-Material? Motivation, Teamgeist und Zuversicht? Glück? Mitarbeit und Mut der Patienten/innen?
Einsatzbericht Madagaskar Dr. Harald Kaisers (19.02.2015 bis 06.03.2015)
Neues Team - auf bekannten Pfaden Wie schön ist es doch für einen, wenn ein Weg in ziemlich unbekanntes Terrain bereits durch andere gegangen wurde. Dieser Weg ist inzwischen mehr als ein Trampelpfad, ist er doch seit fast 10 Jahren mit großer Trittsicherheit von Dr. Gie Vandehult und Dr. Volker Galle mit seiner Susanne und vielen Helfern zu einer stattlichen Straße mutiert. Diese Straße führt von Antananarivo über Fort Dauphin nach Manambaro in den Süden von Madagaskar in ein von Amerikanern und Norwegern in den 50iger Jahren erbautes Krankenhaus, das in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt mit vielen Spenden eine Solaranlage und eine Wasserpumpe erhielt.
Einsatzbericht San Carlos City / Pangasinan / Philippinen Januar 2015, Dr. Christian Löhlein
Im Frühjahr des Jahres 2015 haben wir vom 27.02.2015 bis zum 15.03.2015 erneut einen Operationseinsatz für pro interplast in San Carlos City durchgeführt. Parallel zum Einsatz, von dem hier berichtet wird, wurde durch ein anderes Team aus der selben Gruppe unter der Teamleitung von Dr. Astrid Krönchen-Kaufmann der Folgeeinsatz für unser seit 1997 laufendes Operationsprogramm in Puerto Princesa City durchgeführt. Von diesem Einsatz wird gesondert berichtet. Beide Einsätze wurden – wie in den 20 vorausgehenden Jahren – von pro interplast Seligenstadt finanziert.
5. Australisch-Deutscher Orthopädischer pro interplast-Einsatz in Chalsa, West-Bengalen, Indien; 10. - 24. Januar 2015, Dr. Matthias Axt
Zum fünften Mal seit 2006 waren wir als orthopädisches Team nach Chalsa in West-Bengalen aufgebrochen, um 57 Kinder zu operieren, die in Betreuung der Hilfsorganisation “Howrah Southpoint” sind. Howrah Southpoint (HSP) wurde in den siebziger Jahren von dem französischen Priester Francois Laborde gegründet. Er und seine Organisation stehen im Mittelpunkt des weltbekannten Romans “The City Of Joy” (Stadt der Freude) des Autors Dominique Lapierre. HSP gewährt Schulausbildung und medizinische Hilfe für mittellose Familien und Waisen.
