Presseberichte

Verein „Pro Interplast“ aus Seligenstadt hilft in der Ukraine

Mitglieder des Vereins „Pro Interplast“ starten zum 21. Hilfstransport in die Ukraine. Neben dringend benötigten Hilfsgütern im Wert von rund 25 000 Euro haben sie auch gut 700 Weihnachtspäckchen dabei.

Seligenstadt – Zum vierten Mal machen sie sich in diesem Jahr mit Hilfsgütern auf den Weg in die Ukraine, die Mitglieder von Pro Interplast. Es ist die 21. Fahrt seit Beginn des russischen Angriffskrieges und jedes Mal sind die Transporter bis oben hin voll bepackt, jeder Kubikzentimeter wird genutzt.In Lwiw werden sie von der Organisation „Volunteer Support Ukraine“ erwartet, die eigens zur Verteilung der Spenden im Krisengebiet von jungen ukrainischen Frauen gegründet wurde. „Sie sind unser kompetenter, vertrauter Partner“, berichtet Christian Kühner, zuständig für das Ukraine-Projekt bei Pro Interplast. „Ihre Familienangehörigen oder Freunde, die an der Front im Einsatz sind, melden ganz konkret, woran es fehlt und wir beschaffen das dann.“

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Dringend benötigt: Verbandzeug, Thermowäsche und Feuchttücher

Auf der Liste der benötigten Materialien stehen Verbandzeug – da leisten aufbereitete Verbandkästen gute Dienste –, Thermowäsche, Hand- und Fußwärmer, Instantgerichte, Energieriegel und Powerbanks. Besonders wichtig mit Blick auf die schlechten Hygienebedingungen sind Feuchttücher, von denen Pro Interplast beim aktuellen Transport allein 1000 Packungen mitnimmt. Dazu kommen unter anderem noch sieben Schaufeltragen für Krankenhäuser und Rettungsdienste, ein Behandlungsstuhl für Komapatienten, drei Rollstühle sowie 7000 OP-Kittel.

Alle Ladungen, deren durchschnittlicher Warenwert bei 25 000 Euro liegt, finanzieren sich aus Geldspenden, die mittlerweile nicht mehr so reichlich fließen wie in der Anfangszeit des Krieges. Darum sind Gelder wie die 2000 Euro aus dem Sponsorenwettbewerb „Mit Herz und Hand für dein Projekt“ von der EVO und der Offenbach-Post sehr willkommen.

Ein wesentlicher Stützpfeiler für den Erfolg der Hilfsaktionen ist ein breit aufgestelltes, regionales Netzwerk, das auch im dritten Jahr stabil trägt. So konnte Pro Interplast im Juni dank einer privaten Sachspende 50 Generatoren liefern. Von der Gärtnerei Löwer gab es wieder zwei Wagenladungen mit Pflanzen, die bei Veranstaltungen für den guten Zweck verkauft werden konnten. Der Lions-Club übernimmt sämtliche Transportkosten, das Rote Kreuz (DRK) Hanau sorgt für medizinisches Material, die Caritas sowie die Pfarrei Sankt Marcellinus und Petrus haben Windeln und Babynahrung organisiert.

Weihnachtspäckchen bringen Freude in schwerer Zeit

Mit auf die Reise gehen auch gut 700 Päckchen, die während der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ von emsigen Händen wieder liebevoll gepackt wurden und Kindern, hauptsächlich Kriegswaisen, zum Weihnachtsfest ein wenig Freude bringen sollen. Für diesen Rekordwert, im vergangenen Jahr waren es nur 450 Päckchen, sorgten zahlreiche Einzelspender sowie Kinder und Jugendliche der Einhardschule in Seligenstadt, der Käthe-Paulus-Schule in Mainhausen, des Kindergartens St. Cyriakus in Klein-Welzheim, des Franziskanergymnasiums Kreuzburg in Großkrotzenburg und der Grundschule in Babenhausen. „Wir sind dankbar für die große Unterstützung aus der Region“, betont Christian Kühner: „Die Bilder der Zerstörung zeigen, dass Hilfe weiterhin unverzichtbar ist. Wir werden helfen, solange es die Spendenbereitschaft für das Projekt Ukraine, das größte unserer Organisation, anhält.“ (Bericht Kordula Egenolf/ Foto C.Hampe)